Angriff auf ländliche Gebiete

Die geplante Beschränkung des Pendlerabzugs ab dem Jahr 2016 auf die Höhe eines 2.-Klasse- Generalabonnements ist ungerecht, unsozial und betrifft primär die Landbevölkerung. Damit wollen Kanton und Gemeinden uns Bürger wieder mehr zur Kasse bitten, anstatt beim Staat zu sparen. Bei der arbeitenden Bevölkerung sollen jährlich über 30 Millionen Franken mehr Steuern eingezogen werden. Die Beschränkung trifft primär alle Personen, die proWeg und Tag mehr als 11,3 Kilometer mit dem Auto zur Arbeit zurücklegen müssen. Das sind Wege wie von St.Peterzell nach Ganterschwil oder Stein nach Ebnat-Kappel. Gerade in Regionen wie dem Toggenburg haben nicht alle einen ÖV-Anschluss in der Nähe. Es gibt viele Arbeitnehmende, die auf das Auto angewiesen sind. Insbesondere Arbeitnehmende mit Schichtoder Nachtarbeit in der Industrie und im Gesundheitswesen und Mitarbeitende in der Gastronomie. Eine Serviertochter, welche um 24 Uhr Arbeitsschluss hat, kann kaum noch mit dem öffentlichen Verkehr nach Hause fahren. Die Beschränkung des Pendlerabzugs schafft einmal mehr Ungleichheiten zwischen Stadt und Land. Sie beeinträchtigt die ländlichen Regionen noch mehr. Die Beschränkung des Pendlerabzugs bevorzugt die Berufstätigen, die mit dem ÖV in gut erschlossene Städte und Agglomerationen zur Arbeit fahren, und benachteiligt die Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Da wo die Arbeitswege in der Regel weiter und die ÖV-Erschliessung schlechter sind. Es ist ein Angriff auf die dezentrale Besiedelung unseres Kantons. Die Beschränkung des Pendlerabzugs senkt die Attraktivität des Kantons St.Gallen und bringt Randregionen wie das Toggenburg noch weiter ins Abseits. Stoppen Sie diese Ungleichheiten, diese Steuererhöhung und lehnen Sie am 15. November den Nachtrag zum Steuergesetz beziehungsweise die Beschränkung des Pendlerabzugs ab.

Mirco Gerig, Präsident und Kantonsrat der SVP Toggenburg